Gestern habe ich einen Euro bekommen, der für mich von großem ideellen Wert ist. Damit stellt sich mir automatisch die Frage, ob dieser Euro MEHR wert ist als alle anderen, gleich viel, oder gar weniger (weil er ja schon ideell so wertvoll ist).
Wäre er mehr wert, dann müsste ich ihn ja eigentlich unter einem maximalen Zinssatz von 100 % als 2 Euro verbuchen und dazu noch einen drauflegen. Das geht nicht, weil ich ja nicht draufzahlen darf.
Also freue ich mich einfach über diesen Euro mehr und widme mich dann doch noch mal dem generellen Gedanken des Wertes, denn ich wurde ja zurecht gefragt, ob ein Gegenstand wertlos sei, nur weil er für MICH wertlos ist.
Natürlich ist er genau das nicht. Und eben dies zeigt sich ja auch im daily business, denn der Trick am Verkaufen von Dingen ist ja nun der, dass man etwas, das für einen selbst von geringem ideellen Wert ist, für einen möglichst hohen materiellen Betrag veräußert. Veräußert man etwas, das objektiv betrachtet von geringem materiellen Wert ist für einen hohen Betrag, ist das im schlimmsten Falle allerdings Betrug (Betrug ist illegal = mach ich nicht!), im weniger schlimmen Fall Geschäftstüchtigkeit. Insofern nehme ich Troxxens Kommentar am 8. Tag des Experimentes zum Anlass, neben Banalitäten zur Ökonomie nochmal darauf zu verweisen, dass EIGENTLICH nichts auf der Welt wertlos ist, man braucht nur den entsprechenden "Käufer" oder aber auch "Wertschätzer". Und da muss selbst ich gestehen, dass es kaum Wertvolleres gibt als Kinderaugen, die aus einer Konservendose im Spiel eine Rakete, aus einem lädierten THW-Wagen ein Highspeed-Rettungsfahrzeug oder aus einer halben Melone auf dem Meer ein phantastisches Segelschiff machen. Die Zinsen für das Glück gibt's in der Erinnerung!
Aber noch mal zurück zu diesem einen Euro: ich kann ihn nicht gewinnbringend verkaufen, denn sonst wäre er weg. Deswegen behalte ich ihn, freue mich sehr darüber und bin glücklich, von einem sehr ge-wert-schätzten Menschen aus meiner Vergangenheit ein Zeichen in der Gegenwart erhalten zu haben.
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