Dienstag, 9. August 2011

Vom Sex des Geldes – Gib mir deine Kohle, Versager!

ACHTUNG, HEUTE FSK 18! Nur für moralisch stabile Personen geeignet!

Man wird hellhörig, wenn man sich einem bestimmten Thema verschrieben hat. Geld klingt dabei auch noch gut, vor allem, wenn es auf den Boden fällt. Als ich heute in der Stadt war und einem Mann ein Geldstück auf den Boden fiel, hatte ich schon wieder ein  Onkel-Dagobert-Reinkarnationserlebnis. So schnell, wie ich meinen Kopf über die rechte Schulter gedreht habe, war es ein Wunder, dass ich mir keine Wirbel ausgerenkt habe.
Bislang war eine solche Alltagssituation in meinem Sprachgebrauch GELDFETISCHISMUS – seit gestern aber hat der Begriff für mich eine neue Dimension. Eine Dimension, die meine Gedanken nicht mehr loslässt, weil sie die Frage aufwirft, ob sie moralisch vertretbar oder eben genau das nicht mehr ist.
Es geht um Gelderwerb durch die Ausbeutung von Geld-Sklaven. Was für sich für das unbedarfte Auge erst mal humorig anliest und nach dem alltäglichen Politgeschehen in Deutschland klingt, vielleicht auch ein bisschen an die eigene Lebenssituation erinnert und sich sogar witzig aufbereiten ließe, hat einen verdammt realistischen Hintergrund, wie ich seit gestern weiß.
Einen RICHTIG BÖSEN Hintergrund. Aber „böse“ heißt ja nun nicht „unmoralisch“ an sich – es wird zu erörtern sein, ob freiwilliger Lustgewinn „unmoralisch“ ist. Und welche Dienstleistung wann unter welchen Bedingungen unmoralisch ist. Aber nicht jetzt. Weswegen ich es für absolut erwähnens- und überlegenswert halte, über das Phänomen „Geldfetisch“ nachzudenken. Auch und gerade hier.

Es geht um sogenannte Geld-Dominas, die ihre „Dienste“ im Internet anbieten. Man google den Begriff, um sich einen Begriff von dieser Art der Paraphilie zu machen. Die Domina zieht sich ihre Opfer über ihre Webseiten. Wie eine Spinne, die die Insekten – welch passende Metapher – anlockt, um sie unter Knirschen zu vernichten. Das ist das „Spiel“. Was das mit sexueller Erregung zu tun hat, erschließt sich mir nicht – aber Gottes Tierreich ist eben groß und ich lebe wohl schlicht in einer anderen ökologischen Nische.
Die selbst ernannten Sklaven der Domina, so sie von ihr per Erstüberweisung für würdig befunden werden, sich ihr auszuliefern, ihre Bedürfnisse, und zwar NUR die monetären, zu befriedigen, opfern sich, opfern ihr Geld, opfern teilweise ihre Existenz (die sie wohl für wirklich unwürdig befinden), um der Gelddomina … hm… zu gefallen? Ihr dienen zu dürfen, trifft es eher. Ich bräuchte ne Putzhilfe….. mist, schon wieder abgeschweift.

Erniedrigung durch Emails, Erniedrigung allein durch den Vorgang des Überweisens per Moneybooker oder Paypal (ich mache gleich mal ein Konto, schadet ja nix!), Erniedrigung devoter Männer auf psychischer Ebene im Chat. Und da kommt dann Geld bei raus.
(Mein Gott, was heute im Blog für Werbeanzeigen auftauchen werden, beunruhigt mich jetzt schon)
Sollte ich mir wirklich ein Konto anlegen und einer unmoralischen Variante des Gelderwerbs nachgehen? Vielleicht wäre mein Millionenprojekt erfolgreicher, wenn ich es gleich auf die harte Tour angegangen wäre? Gib mir den Rest deines Ersparten, Du unwürdiger Knilch.
Erniedrigen kann ich auch – sehr gut sogar…. (ganz ernsthaft. Ich übe WIRKLICH gerne Macht aus. Aber eben WIRKLICH nur auf psychischer Ebene. Oder anders: es gibt nur einen Chef in meinem Leben. MICH!). 
Beleidigen? Easy, Du olle Knalltüte. 
Geld ausgeben – kein Ding. 
Menschen "erziehen"? Hauptberuflich sogar. Zuweilen … aber ne, DAS kann ich jetzt wirklich nicht schreiben. 
Apropos „schreiben“: Selbst Emails schreiben kann ich, wahrscheinlich sogar besser als Lady Seraphina, die sich im gestrigen RTL-Beitrag über die „Money Dommes“ doch angesichts einer beruflichen Mail recht augenscheinliche Rechtschreibfehler vor der Kamera erlaubt hat. Die haben ihrer selbst zugeschriebenen „Göttlichkeit“, tthuthätthlich tthum logopädisch behandlungthwürdigen Thprachfehler, doch ein wenig den Glanz genommen.Und im Chat kann ich RICHTIG fies werden, wenn mir Hohlköpfe oder Flachlandfarne begegnen.
Also, los gehts:
DIE WAHRE und EINZIGE GÖTTIN HIER bin ICH, FLITZPIEPE! (das ist die Anrede von Euch, Sklaven – keine Selbstbezeichnung meiner göttlichen Hoheit jetzt, schon klar, ja? Na wenigstens EINE GEHIRNZELLE hat bei Euch heute gearbeitet.)
IHR MICROORGANISMEN MEINES UNIVERSUMS, ÜBERWEIST MIR JETZT DIE KOHLE, DIE ICH ZUM AUSBAU MEINES GÖTTLICHEN IMPERIUMS BENÖTIGE.
MINDESTENS EINEN EURO! JETZT! SOFORT, UNWÜRDIGE!
Nicht schlecht für den Anfang, finde ich. *selbstaufdieschulterklopf*


Irgendwie glaube ich ja immer noch, dass die ganze Sendung ein Fake war.....
Ich probiers nochmal freundlich für alle anderen: könntest du bitte Werbung für mein Blog machen, damit ich bald eine Million bekomme?  

PLING!