Sonntag, 7. August 2011

Mehrwert verpflichtet!

Wenn ich gewusst hätte, WIE käuflich die Welt ist, hätte ich auf diesem billigen Wege echt schon früher angefangen, Taschengeld zu verdienen. 
Leute, Leute, „content“ ist alles. „Content“ makes the world go round, merke ich – und frage mich, warum diejenigen, die andere beauftragen, ihre Blogeinträge zu schreiben, überhaupt ein Blog haben. Wahrscheinlich wieder wegen des Geldes. Was sonst. Vielleicht kann mir dann aber jemand erklären, warum die Geld für „content writer“ ausgeben, statt selbst zu schreiben? Beziehungsweise: wie viel verdienen die um Gotteswillen denn mit ihrem Blog, dass die sich leisten können, jemanden anzuheuern – wie mich – der Blogeinträge schreibt?
Das ist doch mehr als fragwürdig. Oder ich bin einfach nur naiv und kriege jetzt aufs Brot geschmiert, was die Rache dafür ist, dass ich mich dem Thema Web 2.0 gegenüber lang und effizient verweigert habe. Muss gleich mal meinen Mann fragen, dem ich bis dato Gesprächsthemen wie dieses untersagt habe. Mir gegenüber. Zu führen.
Aber nun, jetzt bin ich mittendrin in diesem moralfreien Raum der Billiganbieter von Gedanken und darf mir selbige selbst darüber machen. Hier.

In den letzten Tagen ist mir also angesichts der Text-Schreiberei ein Wort mehrfach aufgefallen, dessen es meiner Ansicht nach einer etwas genaueren Analyse bedarf.
MEHRWERT…
Meist, wenn „man“ als Autor einen Text für andere zu einem bestimmten Thema (ich habe die Eichen dann doch gemacht, ich ….. bin halt doch auch SEHR käuflich - und mir war EXTREM langweilig)….VERB?
- Vamperl’sche Abschweifung -
Junge, ich klinge schon wie ein alter Hase, dabei habe ich gerade mal 15 Texte abgegeben… aber hey, das ist das andere, was ich gelernt habe: Show must go on, pretending is everything!
Also anders:
Wenn man in unserem business des content offers auf Aufträge stößt, die im quality ranking oben stehen, sind das meist die, in denen es um „Mehrwert“ für den Kunden/ Leser geht. Also keine reinen SEO-Texte.
Klingt busy-busy, was?

Nun, da ich mich als Schreiberling, auch das habe ich gelernt, nicht gedanklich zu sehr mit dem Thema befassen soll (weil es dann zu lang dauert und die input-output-relation dann nicht kosteneffizient ist), mache ich es eben jetzt.
-         Ende der Abschweifung –

….. zu schreiben hat, der KEIN offensichtlicher Werbetext sein soll, dann wird, insbesondere bei Blogeinträgen, gerne mal ein MEHRWERT FÜR DEN LESER gefordert.

MEHR-WERT. Was wird da von mir verlangt? Was ist denn ein Mehrwert?
Erst dachte ich, dass es sich darum handelt, dass der Blogbetreiber mehr Wert aus dem ziehen soll, was ich da von mir gebe. Dicke Kohle machen auf meine Kosten, soweit kommt’s noch.
 Soweit kommt’s wirklich.

Aber darum geht’s natürlich NICHT. Es geht darum, dass ich – gelinde gesagt – nicht schwallen soll. Oder klarer: keine Scheibenwurst fabrizieren, sondern ECHTEN Inhalt, der dem Leser was bringt, nach dessen Lektüre er am ende sagt: „Wow, das war was, jetzt habe ich was gelernt, es geht mir besser, ich weiß jetzt, wie ich meine Hämorrhoiden bekämpfe!“ oder „Aufgrund dieses Textes über Eichen ist mir heute erstmalig bewusst geworden, dass wir in Deutschland ein Problem mit dem Waldsterben haben. Das ist aber toll – das Blog ist mir echt mehr wert als alle anderen!“
So ist das wohl mit dem Mehrwert. Und hey – dafür bin ICH (unwesentlich mit-)verantwortlich! Das KANN moralisch doch gar nicht fragwürdig sein. Und für mich isses dann auch noch mehr wert.
Für Euch jetzt? Hm…. Nicht wirklich. Aber in meinem eigenen Blog bin ich ja nicht MEHRWERTVERPFLICHTET – schließlich kriege ich auch kein Geld dafür


Merksatz an mich selbst: wieder mal aggressiveres Marketing betreiben! 
So vielleicht...?!

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