Sonntag, 31. Juli 2011

Onkel Dagobert ist schuld!

Ok, jetzt wird mir die ganze Sache unheimlich. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, die kommenden zehn Monate hier rumzujammern (lief gerade so gut, das Jammern), da kam heute Nacht ein neuer Leser dazu. Und Komplimente zu meinem „Stil“ -  allerdings nicht von diesem Leser. Willkommen an dieser Stelle *grüßgott*. Bis dato wusste ich noch gar nicht, dass ich so was habe. Also Stil, nicht Leser (sonst würde ich ja Selbstgespräche führen….. aber wer weiß…. Im Netz ist ja Vieles möglich).
Außerdem ganz viele Besucher – waren es bisher statistische 19-20 pro Tag, waren es allein heute über die Bestmarke gehende 26. Ich bin kurz davor, vor Stolz, Selbstüberzeugung und blanker Freude auszuflippen – auch wenn die Euronenzahl stagniert. Geld wird ohnehin überbewertet! Aber was sehe ich? Da hat doch tatsächlich zweimal jemand „überflüssig“ bei dem „Du musst passieren“- Post angeklickt. Das steht meinem Selbstbeweihräucherungsimpetus jetzt völlig entgegen.
Völlig wurscht, ich ignoriere die Kritik und mache da weiter, wo ich aufgehört hätte, wenn nicht jemand wild um sich geklickt hätte: bei der momentan steigenden Leserzahl.
Das macht mir Angst, auch wenn ich weiß, dass sie nichts zu bedeuten hat und ich nicht größenwahnsinnig werden sollte. Ein guter Leser ist ein wiederkehrender Leser und ein wiederkehrender Leser kommt nur, wenn es Grund zur Wiederkehr gibt. Der Grund kann entweder sein, dass man am nächsten Tag MEHR lesen möchte (geht mehrmals), oder aber, dass man, weil’s so miserabel war, was man las, darauf hofft, dass man am nächsten Tag besseres zum Lesen bekommt.
Die Leserschaft bleibt dann allerdings aus reiner Hoffnung vermutlich keinen dritten Tag bei der Stange.
Das ist im Grunde so wie mit dem Leben: Reinkarnation lohnt sich nicht in allen Fällen. Also: es geht nicht nur darum, die Quote zu halten, es geht um mehr. Es geht um echte Existenz. Bei der Reinkarnation und im Netz. Um es in andere Worte zu fassen: ich möchte keine Blattlaus sein!
Also frage ich mich zum wiederholten male: was interessiert die Leute überhaupt? Ich habe eben das Blogverzeichnis der Bloggerei durchstöbert, um herauszufinden, womit ich punkten kann.
  • Reisen kommen gut an, habe ich festgestellt. Da kann ich mit dienen – leider fehlt mir der bezug zu „Geld“, denn bisher habe ich, bis auf die Tatsache, dass man beim Reisen in der Regel irre viel ausgibt, kaum Verbindungen dazu herstellen können. Kaum jedenfalls zum Sparen, es sei denn, man berücksichtigt das aktuelle Konsumgöttinnenprojekt (überall Projekte…), bei dem man kostenlos auf der Alm, in der Karibik oder auf Mallorca residieren darf. Der kleine Haken ist, dass der Flug selbst gezahlt werden muss, aber hey, gespart ist gespart!
  • Essen kommt gut an. Hatte ich schon zu oft. Schreibe ich mehr darüber, mache ich mich verdächtig – und ich muss ohnehin abnehmen!
  • Einblicke in das Private, Innere, Geheime ziehen „Kundschaft“ – da kann ich nicht mit aufwarten, denn ich will geheim bleiben.
Und außerdem: das sind alles Themen, die zeitlos sind – damit werde ich auch nach Ablauf des Jahres noch Blogs füllen können; denn HIER geht’s ja um die harte Kohle binnen eines Jahres.
Ich habe mir also heute gedacht, dass ich mich mal an den WIRKLICH erfolgreichen Personen im Millionärs- und Milliardärszirkel orientieren sollte und es so machen, wie sie. Die Erkenntnis der Gedankenkette war – nein, nicht ernüchternd, sie war illuminierend, nachgerade beflügelnd transzendent. Denn plötzlich zog vor meinem geistigen Auge die gesamte Wirtschafts- und Erfindungsgeschichte, die Industrialisierung als solche, quasi der Anbeginn des Kapitalismus vorbei. Mir wurde klar, warum ich in einer Welt wie dieser lebe.
Schuld war in diesem Falle Onkel Dagobert. Seinen ersten Kreuzer verdiente er mit Schuheputzen, weswegen ich die Umsetzbarkeit dieser Strategie im Alltag genauer, wie es so schön heißt, „evaluierte“. Mit dem Resultat, dass es mir als berufstätiger Familienfrau absolut unmöglich sein wird, meine Zeit Schuhe putzend auf der Straße zu verbringen. Denn dann, wenn ich Zeit hätte, wird keine/r mehr die Schuhe geputzt haben wollen. Da ist es so dunkel, dass man den Dreck ohnehin nicht mehr sieht. Also, dachte ich mir, muss eine Alternative her. Wenn ICH nicht kann, muss jemand anders was machen. Eine Maschine oder so. Voller Enthusiasmus mir diese Maschine vorstellend ging mir auf, dass es so was schon gibt. Schuhputzautomaten, oder noch schlimmer: Schuhautomaten, für den Fall, dass sie GANZ sauber sein sollen. Wegwerfschuhe. Ich gebe zu, aus meiner Verachtung spricht der blanke Neid. Wieder eine Idee, die jemand anders hatte.

Vielleicht doch Straßenmusik? Das ließe sich hinsichtlich des Zeitfaktors gut so umsetzen, dass ich, im Halbparterre wohnend, die Fenster öffnen könnte, Musik laufen lassen und unterhalb des Fensters ein Schild aufhängen könnte, auf dem steht ein Pfeil nach oben und unter diesem „Geld“.



Geld zum Fenster rein werfen – das ist doch ECHT innovativ. Nicht überzeugt? Dann werft es doch weiterhin zum Fenster raus. Mein stellvertretender Hut:


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