Freitag, 29. Juli 2011

DU musst passieren....

Je länger das Projekt läuft, umso aufdringlicher wird das Umfeld – warum nur überweisen die nicht einfach einen Euro und gönnen mir mein Dasein? 
Stattdessen werde ich gefragt. Hinterfragt. Skeptisch begutachtet, weil ich einfach so angefangen habe, ein Blog zu schreiben, dessen Besucherzahlen entgegen aller Unkenrufe nicht sinken, sondern steigen. Nungut, das Blog erfüllt nicht den eigentlichen Zweck, mir eine Million zu beschaffen (da freuen sich die Unkenrufer!) – und es ist auch nicht der Hochgenuss literarischen Ausdrucks, aber es macht mir Spaß.
Und dennoch höre ich in den letzten Tagen vermehrt Fragen wie:

Wie bist Du denn auf die bescheuerte Idee gekommen? Und warum MACHST DU das?
Was versprichst du dir davon? Doch nicht ERNSTHAFT eine Million? *kopfschütteln*

Die Fragen sind berechtigt, auch wenn aus Ihnen ein wenig die Angst spricht, ein kleines wenig mehr die Missgunst und vielleicht auch die eigene Mutlosigkeit. Denn die Antwort ist eigentlich nur in einer Gegenfrage zu geben: WARUM DENN NICHT? Was spricht denn DAGEGEN? Ich habe ja nichts zu verlieren. Ich mach halt mal.
Und ich glaube, darin zeigt sich eine generelle Grundhaltung.
Ich lebe nämlich in dem Wissen, dass ich wirklich nichts zu verlieren habe, solange ich fair anderen gegenüber bin. Solange kann ich tun und lassen, was ich will. Mit Betonung auf TUN. Bei allem, was ich ernsthaft mache, überlege ich mir, was das Schlimmste sein kann, was ich als realistisches Resultat zu erwarten habe. Wenn ich mit dem, was ich annehme, gut leben kann, tue ich’s. Wenn es schlimmer wird, wusste ich es nicht und musste mir darüber vorher nicht den Kopf zerbrechen.
Überhaupt habe ich festgestellt, dass es im Leben oft einfacher ist, die Dinge einfach zu TUN, statt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was dabei herauskommen KÖNNTE, wenn man bestimmte Dinge TÄTE. Die Wahrheit ist: egal, was man sich vorher überlegt hat, selten kommt „hinten“ das dabei raus, was man sich so vorgestellt hat.
Und ich habe mir natürlich niemals nicht vorgestellt, dass beim Millionenprojekt eine Million rauskommen könnte *g*

Aber genug gescherzt – hinter der ganzen Flapsigkeit steckt eine große Menge Ernst. Nicht nur beruflich habe ich im Leben häufiger mit Menschen zu tun, die viel reden. Dagegen ist prinzipiell ja nun GAR nichts einzuwenden (es hat schon seine Gründe, warum ich hier schreibe ;-)), aber es wird schwierig, wenn NUR geredet wird. Man kann so sein halbes Leben mit Überlegungen zubringen, die recht energieintensiv sind und letztlich zu nichts führen.
Viele Menschen denken und reden, denken und reden…….. – manche reden auch und denken hinterher; noch schlimmer. Manche reden und denken NIE – katastrophal, insbesondere, wenn solche Leute sich an die Macht reden. Statt einfach mal was zu tun. Mit anzupacken, sich nicht zu „schade“ sein für etwas, vor allem dann nicht, wenn man ohnehin nichts „Besseres“ zu tun hat.

Freundlichsein zum Beispiel. Kann man sehr gut tun. Neulich saß früh morgens ein offensichtlich betrunkener Mann in unserem Hof. Mein verdruckster Nachbar, vor dessen Tür sich der junge Mann offensiv lesend niedergelassen hatte, stand in seiner Tür und schaute. Offenbar hoffte er, dem Typen so Angst einzujagen. Er hat also nur gedacht, nicht mal geredet. Er wurde nicht einmal zur Kenntnis genommen. Dabei ging es dem Biertrinker darum, gesehen zu werden. Ich habe ihn einfach mal gefragt. Und ihm dann sehr freundlich erklärt, dass er total gerne sein Bier trinken und lesen darf, aber eben nicht in unserem Hof. Gerne vor der Einfahrt, wo man ihn sieht, ehe man ihn über den Haufen fährt. Ich war dabei einfach nur NETT, mehr nicht. Ich habe versucht, ihn ernst zu nehmen in seinem Rausch und seinem offensichtlichen Ansinnen, gesehen zu werden. Und ich habe was gemacht. MIT dem Mann geredet.
Es war nicht schwer. 

Darum geht es mir in dem Post hier: Wenn man das tut, was man für richtig hält, voll dazu stehen kann – auch in der Öffentlichkeit – die Dinge einfach angeht, dann passiert etwas. (Jetzt b ei diesem Thema unpassend, aber es ist mal wieder an der Zeit: auch, wenn es um eine Überweisung geht!)

Oder, wie es mein bester Freund Moze zu seinen Lebzeiten sagte, als ich während der Studienzeit einmal völlig verzweifelt war:

„DU MUSST PASSIEREN – SONST PASSIERT NICHTS!“

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